Defibrillator soll Leben retten

08.04.2017
Feuerwehr und BRK-Bereitschaft schulten Bevölkerung im Umgang mit dem Gerät

Die Feuerwehr Neustift stellt federführend in Verbindung mit allen Vereinen und Stammtischen aus Neustift einen öffentlichen Automatischen Externen Defibrillator (AED) für Notfälle in Dienst. Eine Schulung sollte jetzt der Bevölkerung den Umgang damit zeigen und die Scheu nehmen, das Gerät zu benutzen.

Es gibt Dinge im Leben, die am liebsten niemand nutzen möchte und dazu gehört auch der Automatische Externe Defibrillator, im Volksmund kurz "Defi" genannt. Nur wenn man weiß, wie man dieses Gerät richtig einsetzen kann, und dass alleine in Deutschland rund 100000 Menschen im Jahr an einem plötzlichen Herztod sterben, sieht das schon anders aus. Denn ohne lebensrettende Sofortmaßnahmen mit frühestmöglicher Defibrillation sinkt die Überlebenschance der Betroffenen pro Minute um rund 10 Prozent. Wichtig dabei ist, das therapiefreie Intervall bis zur Versorgung durch Rettungsdienst und Notarzt so gering wie möglich zu halten. Deshalb ist seit 1. August 2015 ein AED in Neustift am Feuerwehrhaus/Gemeinschaftshaus öffentlich zugänglich installiert.

Damit dieser Defi im Falle des Falles von allen genutzt werden kann, wurde der Bevölkerung das Gerät vorgeführt. So sollen Scheu und Angst beseitigt werden. Als Referent konnte Christian Ettenhofer, Rettungsassistent und Bereitschaftsleiter von der BRK Bereitschaft Aidenbach, gewonnen werden. In Kooperation mit Michael Samereier und Maximilian Wagner von der Sanitätsgruppe der Feuerwehr Neustift, die beide auch in der BRK Bereitschaft Bad Höhenstadt tätig sind, wurde diese Veranstaltung organisiert und durchgeführt.

16 angemeldete 16 Teilnehmer fanden sich im Gemeinschaftshaus Neustift ein, unter anderem aus den Vereinen DJK-FC Neustift, Gesangsverein Neustift und Frauenbund Neustift. Neben einer theoretischen und praktischen Einweisung gab es eine wichtige Botschaft des Referententeams: Im Ernstfall darf und soll der Defibrillator von jedem Bürger benutzt werden, egal ob der Notfall gerade bei einem Fußballspiel am Neustifter Berg oder einer Theaterprobe der Kath. Landjugend im Gemeinschaftshaus eintritt. Denn dieser Defibrillator könne aufgrund seiner intelligenten Automatik und Analyse nur dann einen Schock abgeben, wenn der Patient diesen Stromstoß auch benötigt. Eine fehlerhafte Bedienung sei somit praktisch ausgeschlossen.

Ein besonderer Dank ging an Feuerwehrmann Michael Samereier, der die Idee zur Installation eines solchen Gerätes in Neustift eingebracht und als Geräteverantwortlicher dieses besorgt hatte. Zudem überprüft er es auch regelmäßig. Weiterer Dank ging an alle Vereine und Stammtische in Neustift, die durch Spendensammlungen die Anschaffung finanziell ermöglicht hatten.

Nun hoffen alle, dass das Gerät möglichst gar nicht zum Einsatz kommen muss. Es ist aber gut zu wissen, dass im Notfall ein Defibrillator in der Nähe ist und wie er genutzt werden kann.