Hauptversammlung 2021

18.07.2021
Einsatzbereitschaft in schwierigen Zeiten aufrechterhalten.

Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht ein sehr außergewöhnliches in der 117-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neustift. Die Pandemie und die daraus folgenden Einschränkungen haben vor den Feuerwehren und auch der FF Neustift nicht haltgemacht. Trotzdem haben die Kameradinnen und Kameraden das bestmögliche unternommen, um Ihren Aufgaben nachzukommen. Nicht nur die Floriansfeier im Jahr 2020 und 2021 die üblicherweise am Namenstag des Feuerwehrpatrons abgehalten worden, wären fielen aus, sondern auch die seit Jahrzehnten am Dreikönigstag abgehaltene Jahreshauptversammlung musste verschoben werden. Erst jetzt konnten aufgrund der aktuellen Beschränkungen die obligatorische Mitgliederversammlung abgehalten werden. Vorsitzender Gerhard Huber konnte neben Bürgermeister Stefan Lang und Kreisbrandmeister Stefan Drasch, 55 Vereinsmitglieder unter Einhaltung der Hygienevorschriften im Wirtshaus am Neustifter Berg willkommen heißen. Nach der Begrüßung gedachte man der sieben Mitglieder die seit der letzten Mitgliederversammlung 2020 verstorben waren, mit einer Gedenkminute. Dies waren Ferdinand Altmann (Alter 92 Jahre /75 Jahre Mitglied), Karl Bledl (84/61), Johann Eder (78/59), Franz Labermeier (82/58), Kurt Loipersberger (75/ 58), Raimund Ortanderl (88/58) und Alois Schneider (85/ 57).

Im Anschluss legte Kommandant Alois Orthuber seinen Bericht für das Jahr 2020 vor. 17 Mal musste man im Berichtsjahr zu Einsätzen ausrücken. Davon schlug der Sturm Sabine mit 9 Einsätzen besonders zu Buche. In das Jahr 2020 startete man mit vollem Elan und hielt bereits am Jahresanfang eine Winterschulung und eine Erste-Hilfe-Auffrischung ab. Durch die Corona-Maßnahmen kam der normale Ausbildungsbetrieb aber ab Mitte März 2020 zum Erliegen. Um die Einsatzbereitschaft von Mannschaft und Gerät weiterhin gewährleisten zu können, wurde das Fahrzeug ab Mitte Mai wöchentlich von einem Trupp aus Gruppenführer und Maschinist unter Einhaltung der Hygienevorschriften bewegt und die Ausrüstung auf Funktionstauglichkeit überprüft. Erst ab Juni 2021 konnte wieder mit dem normalen Übungsbetrieb begonnen werden. Trotz aller Einschränkungen konnten von einigen Kameraden Lehrgänge besucht und mit Erfolg absolviert werden. Lukas Maier und Tobias Petzenhauser erreichten die Truppführer-Qualifikation. Philipp Käser ließ sich zum Motorsägenführer ausbilden. Thomas Rieger und Dominik Scheuer besuchten die Gerätewartfortbildung. Aufgrund absolvierter Lehrgänge wurden Lukas Maier und Tobias Petzenhauser zum Oberfeuerwehrmann sowie Tobias Schafflhuber zum Löschmeister befördert. 

Im November 2020 beschloss der Markt Ortenburg für die Wehren aus Dorfbach, Söldenau, Unteriglbach und Neustift die Beschaffung von vier baugleichen Mannschaftstransportwägen. Dank der weisen Voraussicht der Altvorderen der FF Neustift verfügt das Gerätehaus bereits über einen zweiten Stellplatz. Trotzdem mussten einige Arbeiten am Bestandsgebäude vorgenommen werden, um den aktuellen Vorschriften zu entsprechen. Von Neustifter Kameraden wurde deshalb in den letzten 1 ½ Jahren gestemmt, gemauert, gefliest, verputzt und gemalert. Die Gemeinde sorgte für das neue Fahrzeugtor. Nachdem die Außenfassade des Gerätehauses im Sommer noch gestrichen wurde, ist das Gerätehaus für den Empfang des neuen Fahrzeugs gerüstet, der zum Jahreswechsel 2021/2022 erfolgen soll.

Abschließend bedankte sich Kommandant Orthuber für die Unterstützung durch die Jugendwarte Sebastian Huber und Michael Samereier, Vizekommandant Andreas Wippl jun., Atemschutzbeauftragten und Vereinsvorsitzenden Gerhard Huber, Maschinistenausbilder Stefan Bledl, Gruppenführerausbilder Hans Samereier, Funkbeauftragten und Erste-Hilfe-Ausbilder Michael Samereier sowie allen Aktiven und Ihren Gruppenführer. Ein besonderer Dank ging auch Marktgemeinde Ortenburg mit Ihrem Bürgermeister Stefan Lang und seinem Team aus der Verwaltung sowie den Landkreisführungskräften um Kreisbrandrat Josef Ascher. Besonders hervorzuheben ist Hauptlöschmeister Johann Samereier, der nach 49 Jahren aktiven Dienst altersbedingt in den Feuerwehrruhestand gehen musste. Hans war bei den ersten Atemschutzgeräteträgern der FF Neustift dabei. Zwölf Jahre fungierte er als Kommandant. In seine Amtszeit fiel die Gründung der Neustifter Jugendfeuerwehr. Unter seine Ägide wurde die Gruppenführerschulung auf Vereins- und Inspektionsebene eingeführt. Über seine aktive Dienstzeit hinaus fungiert er als Kassenwart der Neustifter Wehr.

In seinem Kassenbericht legte Kassier Johann Samereier die Zahlen des Vereins vor. Traditionell ruhen die Finanzen der FF Neustift auf drei Säulen: Mitgliederbeitrag, Grillfest und Haussammlung. Aufgrund der Corona-Maßnahmen fiel das Grillfest aus. Auch die Haussammlung konnte nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Neue Wege mussten gesucht werden, um die Unterstützung der Bevölkerung zu erbitten. Und die war überwältigend. Bei der durchgeführten Online-Sammlung kam mehr zusammen als die Jahre zuvor. Mit einem satten Plus konnte die Kasse für 2020 abgeschlossen werden. Auch die Kassenführung fand keinen Tadel und die Prüfer konnten der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft vorschlagen, die auch einstimmig angenommen wurde. Mit dem eingenommenen Geld wird auch vernünftig gewirtschaftet. In den vergangenen Jahren wurden 57.000 € aus Vereinsmitteln in die Ausrüstung investiert. Auch in den neuen Mannschaftswagen, für dessen Beschaffung die Gemeinde Ortenburg den Löwenanteil trägt, wird der Verein noch den einen oder anderen Euro beisteuern.

Über die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr berichtete Jugendwarte Sebastian Huber. Die Jugendgruppe nahm an der Jugendflamme, der UVV-Schulung und der Erste-Hilfe-Unterweisung teil. Von der anfangs neun Jungfeuerwehrler starken Truppe konnten mit Johannes Bauer, Florian Orthuber, Simon Oswald und Sebastian Seitz vier Mann in die aktive Mannschaft wechseln. Als Neuzugang konnte Cornelia Orthuber gewonnen werden, die von Kommandant, Jugendwart und Vorsitzenden per Handschlag in den Verein aufgenommen wurde. Die Jugendgruppe hat nunmehr fünf Mitglieder. Jugendwart Huber bat alle Anwesenden Werbung im Freundes- und Familienkreis für die Jugendwehr zu machen. Er hofft, bald wieder Gruppenstärke erreichen zu können.

Der Jahresbericht des Vorsitzenden fiel naturgemäß kürzer aus, als in den vergangenen Jahren. Das gesellschaftliche im Vereinsleben war 2020 fast völlig zum Erliegen gekommen. Die geplanten Feuerwehrfeste der Nachbarvereine wurden sukzessive abgesagt und sollen wahrscheinlich in den kommenden Monaten nachgeholt werden. Für Ihre langjährige Mitgliedschaft und Treue zum Verein wurden Johann Doliwa, Sonja Gruber, Vereinsvorsitzender Gerhard Huber, Sabine Orthuber, stv. Kdt. Andreas Wippl jun. (je 25 Jahre), Alfons Berger, Konrad Gruber, Franz Labermeier jun. (je 40 Jahre), Johann Glashauser, Johann Halser, Ludwig Nothaft, Siegfried Maier, Josef Strenz (je 55 Jahre), Josef Glashauser, Herbert Lindinger (je 60 Jahre), Josef Bauer, Johann Bledl und Heinrich Voggenreiter (je 65 Jahre) mit Urkunden ausgezeichnet.

Kreisbrandmeister Stefan Drasch dankte in seinem Grußwort für die Disziplin der Wehren während der schwierigen Monate. Ständig hatte man die Befürchtung aufgrund er Pandemie nicht mehr einsatzfähig zu sein. Man fand bei der Erhaltung der Einsatzbereitschaft und bei der Ausbildung neue Wege. Standortlehrgänge wurden teilweise online abgehalten. Diese konnten ohne Zeitbindung selbständig zu Hause bearbeitet werden. Der persönliche Kontakt mit den Lehrgangsteilnehmern konnte aber nicht ersetzt werden.

Bürgermeister Stefan Lang lobte die Einsatzbereitschaft seiner Gemeindewehren, insbesondere bei den Unwettereinsätzen. In den vergangenen und kommenden Monaten wurden 15 Feuerwehr beschafft bzw. werden zugeführt. Dank der umfangreichen Eigenleistungen der Feuerwehrmitglieder konnten die Kosten für die baulichen Arbeiten an den Feuerwehrhäusern in Neustift, Göbertsham, Dorfbach, Unteriglbach und Söldenau geringgehalten werden.

Beim abschließenden Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ bat Schriftführer Brunner Bürgermeister Lang die seit Jahren versprochenen Hydrantenpläne zeitnah den Feuerwehren zukommen zu lassen. Lang versprach, dies in die Wege zu leiten.